Kalorienverbrauch beim E-Bike fahren: Darauf kommt es an
E-Bike fahren ist kein Sport – so lautet ein gängiges Vorurteil. Doch das ist natürlich Quatsch: Auch mit elektrischer Unterstützung bist du in Bewegung und tust deinem Körper etwas Gutes. In diesem Artikel erfährst du mehr über den Kalorienverbrauch beim E-Bike fahren – zum Beispiel, von welchen Faktoren er abhängt und, falls dir das wichtig ist, wie du ihn optimieren kannst.

Was beeinflusst den Kalorienverbrauch beim Radfahren mit E-Bikes?
Viele fragen sich, wie hoch der Kalorienverbrauch beim E-Bike fahren ist. Das lässt sich tatsächlich – ähnlich wie beim herkömmlichen Radfahren – nicht pauschal beantworten. Generell hängt der Kalorienverbrauch bei sportlichen Aktivitäten von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab. Beim E-Bike fahren sind das unter anderem folgende:
- Intensität der Anstrengung: Auch beim E-Bike fahren wird der Kalorienverbrauch vorrangig von der Trittkraft, der Trittfrequenz und der daraus resultierenden Geschwindigkeit beeinflusst. Das heißt: Je mehr du dich anstrengen musst, desto mehr Kalorien verbrennst du in der Regel.
- Art der Strecke und Wetterverhältnisse: Ebene, asphaltierte Strecken ohne Steigung sind leichter zu bewältigen als Abschnitte mit unebenem Untergrund, Gegenwind oder Anstiegen. Legst du viele Höhenmeter zurück, verbrauchst du auch beim E-Bike fahren mehr Kalorien (genau genommen Kilokalorien, kurz kcal).
- Körperliche Konstitution: Merkmale wie Geschlecht, Alter, Gewicht, Herzfrequenz etc. haben ebenfalls Einfluss auf den Energieverbrauch. Im Vergleich zu leichteren Menschen verbrennen schwerere häufig mehr Kalorien bei gleicher Aktivität.
- Fitnesslevel: Es kommt auch auf den Trainingszustand deines Körpers an, wie viel Energie du beim Radfahren benötigst. Generell gilt: Mit mehr Muskelmasse kannst du auch mehr Kalorien umsetzen.
- Elektrische Unterstützung: Beim Kalorienverbrauch mit dem E-Bike kommt es natürlich auch darauf an, wie viel Arbeit dir der Elektromotor abnimmt. Je niedriger die Unterstützungsstufe, desto höher der eigene Energieverbrauch.
- Motorleistung und Drehmoment: Vor allem das Drehmoment kann Auswirkungen auf den Kalorienverbrauch haben: Kannst du bereits mit wenig Trittkraft das E-Bike stark beschleunigen, verbrennst du dabei weniger Kalorien.
Beim E-Bike fahren zählt nicht nur der Kalorienverbrauch
Ein E-Bike kann dazu beitragen, mehr Kalorien zu verbrennen und somit beispielsweise für diejenigen eine tolle Unterstützung sein, die aus gesundheitlichen Gründen Gewicht verlieren möchten. Wir glauben aber: Viel wichtiger ist, dass du die Bewegung an der frischen Luft genießt und dich wohl fühlst. Denn das ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche gesund.
Wie viele Kalorien verbrennt man beim E-Bike fahren?
Ermittelst du deinen individuellen Kalorienverbrauch beim E-Bike fahren mit einem einfachen Rechner, erhältst du ohne die Berücksichtigung der genannten Faktoren kein genaues Ergebnis. Aber wie findest du dann heraus, wie viele Kalorien du auf deinem E-Bike verbrennst? Nun, es gibt einige Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst.
Gehen wir dabei zunächst einmal vom geschätzten durchschnittlichen Kalorienverbrauch beim normalen Radfahren ohne E-Bike aus:
Geschwindigkeit
Kalorienverbrauch pro Stunde
bis 15 km/h
200 bis 300 kcal
bis 18 km/h
300 bis 400 kcal
bis 22 km/h
400 bis 600 kcal
bis 28 km/h
600 bis 800 kcal
über 30 km/h
800 bis 1.000 kcal
Für ein genaueres Ergebnis, das mehr Einflussfaktoren berücksichtigt, kannst du diese Formeln verwenden:
Frauen: [(Alter x 0,074) - (Gewicht x 0,05741) + (Herzfrequenz x 0,4472) - 20,4022)] x Zeit / 4,184
Männer: [(Alter x 0,2017) - (Gewicht x 0,09036) + (Herzfrequenz x 0,6309) - 55,0969)] x Zeit / 4,184
Damit kannst du berechnen, wie hoch dein Kalorienverbrauch beim Radfahren ohne E-Bike, also ohne elektrische Unterstützung, wäre. Was sagt das aber über den kcal-Verbrauch beim E-Bike fahren aus?
Viele Studien legen nahe, dass Menschen, die mit dem E-Bike unterwegs sind, etwas weniger Energie verbrauchen als beim traditionellen Radfahren. Das liegt an der oft geringeren Trainingsintensität – E-Bike fahren ist in der Regel weniger anstrengend als das Radfahren ohne Elektromotor.
Wie groß der Unterschied ist, darüber ist sich die Wissenschaft allerdings nicht einig. Viele Untersuchungen sind durch das Studiendesign wenig repräsentativ. Je nach Studie geht die Forschung davon aus, dass der Kalorienverbrauch beim E-Bike fahren in etwa zwischen 15 und 25 Prozent niedriger sein kann als beim Radfahren ohne elektrische Unterstützung. 1 Stunde moderates E-Bike fahren kann demnach zu einem Kalorienverbrauch von rund 160 bis 300 kcal führen. Mithilfe eines Bike-Computers kannst du anhand der zurückgelegten Strecke auch den Kalorienverbrauch fürs E-Bike fahren pro Kilometer (km) berechnen.
Es liegt also die Schlussfolgerung nahe, dass du mit beim E-Bike fahren generell weniger Kalorien verbrennen kannst als beim normalen Radfahren. Vergleichst du den Energieverbrauch auf derselben Strecke, stimmt das auch. Aber: Weil E-Bike fahren weniger anstrengend ist, legen viele längere Strecken als mit dem herkömmlichen Rad zurück und wagen sich auch an anspruchsvollere Etappen mit Anstiegen. Dadurch kann es sein, dass sich der unterschiedliche Kalorienverbrauch auf längere Sicht ausgleicht oder mit dem E-Bike am Ende sogar höher ausfällt.
Diese E-Bike-Typen sind gut zum Sporttreiben
Du findest bei Upway eine große Auswahl an gebrauchten E-Bikes. Wenn es dir ums Auspowern geht und du nebenbei bei kleinen Sprüngen und anderen Manövern deine Armkraft trainieren willst, sind E-Mountainbikes ideal. Mit hoher Geschwindigkeit über Asphalt düsen kannst du mit E-Rennrädern. Und für lange Touren sind E-Trekkingbikes optimal. Doch auch ein City-E-Bike oder jeder andere E-Bike-Typ kann zu einem höheren Kalorienverbrauch im Alltag beitragen.
Wie lassen sich beim E-Bike fahren besonders gut Kalorien und Fett verbrennen?
Welche Faktoren den Energieverbrauch beeinflussen, hast du schon gelesen. Willst du beim E-Bike fahren möglichst viele Kalorien verbrennen, solltest du …
- mit einer niedrigen Unterstützungsstufe möglichst flott unterwegs sein,
- anspruchsvollere Strecken mit unebenem Untergrund und/oder Steigungen wählen,
- regelmäßig Radfahren, um Kondition und Muskelmasse aufzubauen und/oder
- das E-Bike-Gewicht durch Gepäck etc. erhöhen.
Wenn du dich beim E-Bike fahren für den Kalorienverbrauch interessierst, geht es dir wahrscheinlich auch um eine möglichst optimale Fettverbrennung – zum Beispiel zum Abnehmen. Die erreichst du am besten, wenn du in der sogenannten Fettverbrennungszone trainierst, die je nach Fitnesslevel bei 50 bis 75 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz liegt. Letztere kannst du anhand dieser Faustformel ausrechnen (es gibt auch noch andere, etwa geschlechtsspezifische Formeln):
Maximale Herzfrequenz = 220 - Lebensalter
Für eine optimale Fettverbrennung solltest du deine Herzfrequenz im Blick haben – beispielsweise mit einer Puls- oder Sportuhr. In diesem Punkt hast du mit dem Elektrofahrrad einen Vorteil gegenüber dem normalen Rad: Hier kannst du die Belastung mithilfe der Unterstützungsstufe viel besser steuern und damit im gewünschten Frequenzbereich bleiben.
Übrigens: Eine 2022 veröffentlichte Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zeigt, dass das Herz-Kreislaufsystem und die Muskeln beim E-Bike fahren ähnlich gefordert werden wie beim normalen Radfahren. Um das WHO-Bewegungsziel von 150 Minuten pro Woche zu erreichen, ist das E-Bike eine also gute Alternative.