E-Bike im Winter – diese Dinge gibt es zu beachten

Mit dem E-Bike im Winter zur Arbeit oder doch lieber in der Garage einmotten? Egal, was du mit deinem E-Bike im Winter vorhast: Damit es die kalte Jahreszeit übersteht, ist die richtige Pflege entscheidend. Hier erfährst du, wo du dein Pedelec lagerst und worauf du bei winterlichen Ausfahrten achten solltest. 

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Fahrradmechaniker Rodrigo sorgt dafür, dass jedes Rad rundläuft und teilt seine Tipps gern mit der Upway-Community. Nach Feierabend entdeckt er auf seinem Gravelbike gerne abgelegene Wege.

Ein weißes E-Bike mit schwarzen Details steht tief im Schnee vor einem verschneiten Wald.

Sicher E-Bike fahren im Winter

Wer in der Stadt lebt und sich auf geräumte und gestreute Straßen oder Fahrradwege verlassen kann, möchte vielleicht auch bei tiefen Temperaturen das Rad nehmen. Immerhin ist diese Option deutlich besser für die Umwelt und zudem gesund – egal, ob mit einem klassischen Fahrrad oder einem E-Bike. Die gute Nachricht zuerst: Für dein E-Bike ist das auch im Winter grundsätzlich kein Problem.


Ein E-Bike ist ein Outdoor-Sportgerät und damit auch auf unterschiedliches Wetter angepasst. Du kannst es also sowohl im Sommer als auch im Winter nach Belieben nutzen. Damit es dir möglichst lange erhalten bleibt, musst du dich nur gut darum kümmern. Besonders im Winter sind verschiedene Komponenten eines E-Bikes großen Belastungen ausgesetzt, und es ist mit einem höheren Verschleiß zu rechnen. Wie du dem entgegenwirkst, erklären wir dir hier.

1. Winterliche Fahrten vorbereiten

Es ist ratsam, nicht unvorbereitet in den Winter zu starten. Einen ausführlichen Technik-Check solltest du mindestens durchführen. Dazu gehört die Prüfung von:


  • Reifen und Reifendruck
  • Lichtanlage und Reflektoren
  • Bremsen und Schaltung

Reifendruck im Winter anpassen


Zum E-Bike fahren im Winter ist es ratsam, den Reifendruck eher im Minimalbereich zu halten. So hast du mehr Auflagefläche und die Reifen halten dich sicherer auf der Straße. Möchtest du dein E-Bike allerdings über den Winter einlagern, solltest du die Reifen deutlich stärker aufpumpen, um das Gewicht möglichst gut zu verteilen und Standschäden zu vermeiden. 

Ist bei den genannten Punkten alles in Ordnung und du findest auch sonst keine äußerlichen Schäden an deinem Bike, bist du schon mal gut vorbereitet. Um die Lebensdauer des E-Bikes zu verlängern, solltest du darüber hinaus noch eine Pflegeeinheit drauflegen.


Der erste Schritt ist, dein E-Bike gründlich zu reinigen. Vergiss dabei auch die Technik nicht – die Kontakte der Batterie kannst du am besten mit speziellem Kettenspray oder -fett versorgen. Gegen eventuelle Rostschäden kommst du mit einem Kriechöl wie WD-40 optimal an. Im Anschluss an die Reinigung solltest du die Kette schmieren und alle Gänge einmal durchschalten, sodass sich das Öl optimal verteilen kann. Trage abschließend Rostschutz auf dein E-Bike auf, um es optimal vor Korrosionsschäden zu schützen.

Eine Hand mit einem Lappen reinigt den Rahmen eines blauen E-Bikes.

2. Sicher während der Fahrt

Ist die Vorbereitung erledigt, kann es endlich loslegen. Du kannst dich in warme Kleidung werfen – der Zwiebellook hält übrigens nachgewiesenermaßen am besten warm – dir deinen Helm schnappen und dich aufs E-Bike schwingen. Damit du wohlbehalten ankommst und auch die anderen Verkehrsteilnehmer:innen nicht in Gefahr bringst, haben wir auch für die Fahrt mit deinem E-Bike im Winter ein paar Tipps für dich:


  • Vorausschauend fahren: Ebenso naheliegend wie wichtig ist es, dass du im Winter etwas mehr Vorsicht walten lässt. Fahre am besten etwas langsamer als bei warmem, trockenem Wetter und achte besonders auf deine Umwelt. Vermeide außerdem abruptes Bremsen oder Beschleunigen – vor allem bei Glätte verlierst du sonst schnell die Kontrolle über dein schweres E-Bike. Sei vor allem mit Kurven achtsam und bremse schon, bevor du in die Kurve einfährst. Wichtig: Immer beide Bremsen gleichzeitig benutzen!
  • Sattel tiefer einstellen: Für etwas mehr Stabilität und Sicherheit auf winterlichen Straßen sorgt auch ein etwas tiefer als gewohnt eingestellter Sattel. So hast du einen tieferen Schwerpunkt und bist im Notfall auch schnell mit deinen Beinen auf dem Boden.
  • Niedrige Unterstützungsstufe wählen: Bei glatten Untergründen, die im Winter häufig vorkommen, besteht durch eine hohe Unterstützungsstufe die Gefahr, dass das Antriebsrad durchdreht. Um das zu vermeiden, nutze zum Anfahren am besten eine niedrigere Stufe. Bist du erst einmal unterwegs, kannst du die Unterstützung vorsichtig steigern.
  • Nicht bei Extremwetter fahren: Liegt der Schnee meterhoch oder besteht die Gefahr für Blitzeis, solltest du dein E-Bike – übrigens genauso wie ggf. dein Auto – besser stehen lassen. Unter diesen Umständen ist eine Fahrt zu gefährlich und das Verletzungsrisiko zu hoch.

Beachtest du diese Hinweise, bist du auch im Winter mit deinem Bike auf der sicheren Seite. Da die Tage in dieser Zeit kürzer sind und du – zum Beispiel auf dem Arbeitsweg – häufiger im Dunklen unterwegs sein wirst, investiere zusätzlich am besten in einen Helm mit Rücklicht und mache dich durch Reflektoren oder eine Warnweste besser sichtbar für andere Verkehrsteilnehmer:innen. Prüfe auch, ob du eventuell die Beleuchtung deines E-Bikes nachrüsten musst.



Dein E-Bike bestmöglich überwintern

Trotz Schnee und Eis auf dein E-Bike zu steigen, ist nichts für dich und du möchtest dein Pedelec über den Winter lieber stehen lassen? Kein Problem. Damit du dich zu Frühlingsbeginn auf ein einwandfrei funktionierendes Bike freuen kannst, solltest du auch hier einige Vorkehrungen treffen.


Der erste Schritt ist auch hier eine gründliche Reinigung und Pflegeeinheit. Entferne Rost, prüfe dein Pedelec auf Schäden und kümmere dich um Kette, Kontakte, Bremsen, Scheiben und Reifen. Ein sauberes und gut gepflegtes Rad ist weniger anfällig für Umwelteinflüsse – auch in der Überwinterung.


Für die Lagerung deines E-Bikes über den Winter gibt es eine wichtige Regel: Niedrige Temperaturen sind grundsätzlich kein Problem, Nässe und Feuchtigkeit schon. Stelle dein Pedelec deshalb am besten an einem trockenen Ort unter, optimalerweise in der Garage oder im Keller. Grundsätzlich kannst du zwar dein E-Bike im Winter auch draußen stehen lassen, allerdings nur dann, wenn du einen herausnehmbaren Akku hast. Er ist besonders empfindlich und sollte – ebenso wie die restliche Elektronik – vom Rad abgenommen und in einem Innenraum gelagert werden. Weitere Tipps dazu findest du in unserem Ratgeber „E-Bike Akku im Winter“.


Grundsätzlich ist eine Temperatur über +10 °C für die Lagerung deines E-Bikes am besten. Um es nicht nur vor Kälte, sondern vor allem vor Feuchtigkeit und Staub zu schützen, kannst du es zusätzlich mit einer Plane abdecken. Auch spezielle Schutzhüllen für E-Bikes sind eine gute Option, besonders, wenn du dein Pedelec zusammen mit dem Auto in der Garage unterstellst. So ist es gut vor Salz, Nässe und feinen Staubpartikeln geschützt, die dein Auto eventuell aus dem Straßenverkehr mitbringt.


Last but not least: Steht dein E-Bike für längere Zeit draußen, in einem Carport oder einem nicht abschließbaren Schuppen, solltest du regelmäßig ein Auge darauf haben. Prüfe gegebenenfalls vor dem Winter, ob die Versicherung deines E-Bikes auch für Diebstahl haftet.