So ermittelst du den richtigen Reifendruck für dein E-Bike
Ein geplatzter Reifen oder zu wenig Grip: Das sind nur zwei Auswirkungen, die ein falscher Reifendruck beim E-Bike haben kann. Damit du immer sicher und zugleich komfortabel unterwegs bist, erfährst du hier, auf welche Faktoren es beim Reifendruck ankommt und wie du den optimalen Luftdruck für dein E-Bike herausfindest.

Warum der Reifendruck bei Fahrrad und E-Bike wichtig ist
Einfach nach Gefühl aufpumpen und losfahren – so handhaben viele das Thema Reifendruck. Doch egal, ob Fahrrad oder E-Bike: Der Luftdruck wirkt sich unmittelbar auf die Fahreigenschaften des Rads aus.
Ein zu hoher Reifendruck am E-Bike kann bewirken, dass …
- die Reifen Unebenheiten nicht mehr abfedern und der Fahrkomfort verloren geht.
- sich Kurven nicht mehr optimal fahren lassen.
- Reifen instabil werden und platzen können.
Dagegen kann ein zu niedriger Druck auf den Fahrradreifen des E-Bikes dazu führen, dass …
- die Reifen schneller verschleißen.
- der Grip und die Stabilität der Reifen abnehmen.
- das Risiko eines Durchschlags auf den Schlauch und/oder eines Felgenschadens zunimmt.
- sich der Rollwiderstand erhöht und die Reichweite verringert.
Das bedeutet: Komfort und Sicherheit hängen eng mit dem richtigen Reifendruck zusammen. Um Stürze, Pannen und Verschleiß zu vermeiden, ist es also wichtig, den Luftdruck individuell an dein E-Bike und deine Anforderungen anzupassen und regelmäßig zu überprüfen.
Wie du den idealen Luftdruck für dein E-Bike herausfindest – wichtige Faktoren
Für einen sicheren Fahrkomfort sollte der Luftdruck weder zu niedrig noch zu hoch sein. Eine erste Orientierungshilfe beim Ermitteln des passenden Drucks liefern die Reifen selbst: Im Normalfall sind darauf Richtwerte angegeben, zwischen denen der Reifendruck auf jeden Fall liegen sollte. Die Angabe erfolgt in der Regel in den Maßeinheiten Bar und/oder Psi (Abkürzung für „Pounds per square inch“). Dabei entspricht 1 bar etwa 14,5 psi.
Um herauszufinden, welcher Reifendruck bei deinem E-Bike ideal ist, musst du neben den Richtwerten des Reifenherstellers noch weitere Faktoren berücksichtigen.
1. Reifenbreite und größe
Wie viel Bar für die Fahrradreifen am E-Bike optimal sind, hängt unter anderem von den Reifenmaßen ab. Generell gilt: Je schmaler die Reifen, desto höher sollte der Luftdruck sein. Und: Weil auf dem Hinterrad mehr Gewicht lastet, sollte dort der Druck etwas höher sein als beim Vorderrad.
Die folgende Übersicht liefert dir Anhaltspunkte, welcher Reifendruck bei E-Bikes grundsätzlich empfehlenswert ist:
Reifenbreite (mm)
Vorderrad (bar)
Hinterrad (bar)
20 mm
9,0 bar
9,5 bar
23 mm
8,0 bar
8,5 bar
25 mm
7,5 bar
8,0 bar
30 mm
5,5 bar
6,0 bar
40 mm
4,0 bar
4,5 bar
54 mm
2,5 bar
3,0 bar
60 mm
2,0 bar
2,5 bar
70 mm
1,3 bar
1,8 bar
2. Gesamtgewicht
Der ideale Reifendruck richtet sich auch nach dem Gewicht des E-Bikes selbst, dem Körpergewicht des Fahrenden sowie nach eventuell vorhandenem Gepäck auf dem Gepäckträger oder einem Anhänger (der übrigens auch über den passenden Reifendruck verfügen sollte).
Bei der obigen Übersicht geht man von einem Körpergewicht von 75 Kilogramm aus. Wiegst du mehr oder hast Gepäck dabei, empfiehlt sich eine Erhöhung des Reifendrucks um etwa 1 Prozent pro Kilogramm Mehrgewicht.
Auch sollte der Druck der Fahrradreifen bei schweren E-Bikes tendenziell etwas höher sein als bei normalen Rädern. Da diese aber aufgrund des höheren Gewichts meist ohnehin mit etwas breiteren Reifen ausgestattet sind, kannst du dich in der Regel an den genannten Richtwerten orientieren.
3. Untergrund
Auch die Streckenbeschaffenheit spielt beim Reifendruck eine Rolle. Auf ebenen Wegen und asphaltierten Straßen lässt ein höherer Luftdruck ein E-Bike komfortabler rollen. Auf unebenen und weichen Untergründen hast du mit weniger Druck im Fahrradreifen mehr Grip. Letzteres gilt auch, wenn du dein E-Bike im Winter nutzt.
4. Fahrgefühl
Die Frage „Wie viel Reifendruck braucht ein E-Bike?“ lässt sich aber nicht allein anhand von Richtwerten beantworten. Auch dein individuelles Fahrgefühl muss stimmen. Du kannst den Druck also ruhig etwas variieren und dann Probe fahren. Wichtig ist nur, dass du dich dabei an die Herstellerangaben auf den Reifen hältst. Alternativ kannst du dich natürlich auch von E-Bike-Profis – zum Beispiel vom Upway Kundensupport – beraten lassen.
Der passende Luftdruck für E-Mountainbikes und weitere E-Bike-Typen
Aus den genannten Einflussfaktoren lassen sich Empfehlungen für den Luftdruck bei unterschiedlichen E-Bike-Typen ableiten:
- E-MTB: Der Reifendruck bei einem E-Mountainbike sollte ‒ je nach Reifenbreite und Gesamtgewicht – um die 2 bar liegen, am Hinterrad bei Bedarf 0,1 bis 0,2 bar höher. Bei breiteren oder schlauchlosen („tubeless“) Reifen kann er noch niedriger ausfallen. Mit dem passenden Luftdruck lassen sich beim E-MTB Stöße und Vibrationen kompensieren und somit Arme und Hände entlasten.
- Trekking- und City-E-Bike: Da du mit diesen E-Bikes oft auf unterschiedlichen Untergründen unterwegs bist, solltest du hier auf einen mittleren Reifendruck setzen. Der beträgt bei City-E-Bikes je nach Reifenbreite meist zwischen 3 und 4 bar, bei Trekking-E-Bikes ist er ggf. ein wenig höher.
- E-Rennrad: Mit dem Elektro-Rennrad strebst du ein hohes Tempo an. Damit der Rollwiderstand auf ebenen Strecken möglichst gering ist, sollte der Druck je nach Fahrradreifenbreite bei diesem E-Bike-Typ in etwa zwischen 6 und 8 bar liegen. Einer Faustregel zufolge kannst du das Körpergewicht des Fahrenden durch 10 teilen und erhältst dann einen Orientierungswert.
Wie du den Druck am Fahrradreifen des E-Bikes prüfst und regulierst
Für Sicherheit und Fahrkomfort ist es nicht nur wichtig zu wissen, welcher Reifendruck bei E-Bikes ideal ist, sondern dieser sollte auch regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf angepasst werden. Denn auch wenn ein Reifen intakt ist, kann er pro Monat etwa 1 bar an Druck verlieren. Darum ist es ratsam, den Luftdruck alle paar Wochen zu checken.
Zum Überprüfen des Reifendrucks benötigst du ein Druckmessgerät namens Manometer – der ungenaue Daumendruck am Reifen reicht nicht aus. Viele Stand- bzw. Fußpumpen, die du auch bei Upway als E-Bike-Zubehör kaufen kannst, verfügen heutzutage über ein eingebautes Manometer. Setzt du deren Pumpenkopf auf das Reifenventil, kannst du sofort sehen, wie viel Druck der Fahrradreifen deines E-Bikes hat und ob du nachjustieren musst. Beim Aufpumpen solltest du darauf achten, dass sich das Ventil unten in der Reifenmitte befindet.