E-Bike-Pflege: worauf sollte ich achten?


Die Investition in ein E-Bike soll sich lohnen. Damit der Fahrspaß auch über die Jahre erhalten bleibt, ist eine richtige Pflege des E-Bikes essenziell. Diese ähnelt in vielerlei Hinsicht der eines herkömmlichen Fahrrads – schließlich unterscheiden sie sich mit Ausnahme des Motors und des Akkus kaum in der Funktionsweise.

 

Von der Reinigung über Softwareupdates bis hin zur professionellen Wartung erfährst du hier alles, was du über die Pflege deines E-Bikes wissen musst.

 

Auf geht's!

Unterscheidet sich die Pflege eines E-Bikes stark von der eines klassischen Fahrrads?

Grundsätzlich kannst du dein E-Bike, wie bei einem regulären Fahrrad auch, mit ein wenig Arbeit in Schuss halten. Der wesentliche Unterschied ergibt sich beim Elektrofahrrad hinsichtlich der verbauten Elektronik, auf die bei der Reinigung besonders geachtet werden sollte.

 

Eine regelmäßige Reinigung und Pflege stellen sicher, dass dein E-Bike ordnungsgemäß und reibungslos funktioniert. Zudem kannst du so auch die Lebensdauer des Akkus und des Motors verlängern. Je weniger Schmutz sich an Komponenten wie der Kette festsetzt, desto langsamer tritt Verschleiß ein – was dir schlussendlich Reparaturkosten spart.

 

Vieles kannst du in Eigenregie erledigen, anderes, wie zum Beispiel die Überprüfung oder Reparatur des Motors, solltest du allerdings Fachleuten überlassen. Sehen wir uns die einzelnen Punkte im Detail an.


Darauf kommt es bei der Reinigung deines E-Bikes an

Zur Pflege deines E-Bikes gehört eine regelmäßige Reinigung – dabei gibt es jedoch keine feste Regel, wie oft du dein E-Bike reinigen solltest. Schmutz und Schlamm führen zu einem schnelleren Verschleiß der Komponenten, in Verbindung mit Wasser und Schmierfett kann sich zudem eine Paste bilden, die das nur verschlimmert.

 

In erster Linie kommt es deshalb darauf an, dass du Schmutz entfernst, bevor er angetrocknet ist – das erleichtert dir nicht nur die Reinigung, sondern beugt auch Korrosion vor.

 

Eine gründliche Reinigung inkl. Kettenpflege nach jeder Tour solltest du auf alle Fälle vornehmen: 

  • bei Fahrten mit starker Verschmutzung
  • wenn Salzwasser involviert ist, z. B. im Winter oder bei Fahrten am Meer

Bist du hingegen ausschließlich bei schönem Wetter unterwegs, genügt ein Abspülen mit Wasser in Abständen von zwei bis drei Wochen. 

 

Unabhängig vom Grad der Verschmutzung sollte jedoch spätestens alle 500 Kilometer die Kette von altem Öl und Staub befreit werden.

1. Schritt: Vorbereitung

Bevor du mit der Reinigung beginnst, bereitest du dein E-Bike entsprechend vor. Dazu solltest du zunächst jegliche Elektronik – dazu zählen der Akku und ggf. Displays – entfernen oder abdecken. Prüfe dabei, ob der Akku mit einem zusätzlichen Schloss vor Diebstahl gesichert ist, bevor du Kraft anwendest.

 

Wie du dein E-Bike vor Diebstahl schützen kannst, erfährst du in unserem Blog.

2. Schritt: So reinigst du dein E-Bike richtig

E-Bikes sind zwar robust, trotzdem ist Sorgfalt gefragt. Verwende also keinen Hochdruckreiniger, da dies trotz wasserdichter Komponenten zum Eindringen von Wasser führen kann. Weiterhin können durch einen zu hohen Wasserdruck empfindliche Komponenten beschädigt werden.

 

Für groben Schmutz bietet sich eine Bürste an. Für restliche Verschmutzungen am Rahmen sind ein Tuch bzw. Lappen, Schwamm und warmes Wasser komplett ausreichend – zusätzlich kannst du Bike-Shampoo oder Reinigungsmittel aus dem Fachhandel benutzen. Diese sind besonders schonend zu den wichtigen Schmierschichten und Dichtungen deines Fahrrads.

 

Auch Kette und Ritzel müssen geputzt werden, um überschüssiges Kettenöl und Schmutz zu entfernen. Hierzu kannst du verschieden große Bürste und speziellen Kettenreiniger benutzen, ehe du die Kette mit einem sauberen Tuch abwischst.

 

Den zuvor abgenommenen Akku kannst du mit einem feuchten Lappen abwischen und gut trocknen lassen.

3. Schritt: Die Pflege danach

Bevor du dich anschließend wieder auf den Sattel schwingst, sollte die Kette neu geölt werden. Achte hierbei darauf, dass kein Kettenöl auf die Bremsscheiben gelangt – am besten trägst du das Öl deshalb vorne am Motor auf die Kette auf. 

 

Lasse die Kette dann ein paar Mal über das Ritzel laufen, schalte durch die Gänge, und schon ist das Öl perfekt verteilt. Überschüssiges Kettenöl kannst du mit einem Tuch abtragen.

 

Prüfe zu guter Letzt:

  • Funktionieren alle Knöpfe?
  • Funktionieren die Bremsen?
  • Funktioniert die Gangschaltung?

Soweit so gut? Dann bist du bereit für die nächste Tour mit einem blitzblanken Fahrrad.


So pflegst du den Akku deines E-Bikes

Der Akku ist die teuerste Komponente eines E-Bikes und sollte deshalb so gut wie möglich geschont werden. Wie alle Batterien besitzen E-Bike-Akkus eine begrenzte Lebensdauer – meist können sie mehrere Hundert Zyklen durchlaufen, bevor die maximale Kapazität beeinträchtigt wird.

 

Um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern, kommt es vor allem auf die richtige Lagerung an. Wenn du den Akku über mehrere Wochen oder sogar Monate nicht verwendest, ist es ratsam, ihn vom E-Bike abzunehmen und vor Licht geschützt bei einer Temperatur zwischen 10 und 20°C aufzubewahren. Der Keller ist der perfekte Ort zur Lagerung des Akkus, bis sich das Wetter wieder zum Fahrradfahren eignet!

 

Währenddessen ist es wichtig, den Akku nicht für längere Zeit vollständig ge- oder entladen zu lassen. Ein Akkustand zwischen 30 und 60 % ist ideal für eine längere Aufbewahrung – das schont die maximale Kapazität des Akkus. Selbst wenn du also länger kein E-Bike fährst, ist es ratsam, regelmäßig nach dem Akku zu sehen.

 

Dich interessiert, in welchem Zustand sich dein Akku befindet? In unserem Blogpost erfährst du, wie du den Akku deines E-Bikes testen kannst.


Softwareupdates für dein E-Bike

Die meisten E-Bike-Hersteller bieten regelmäßige Softwareupdates an.

Je nach Marke und Motorsystem deines E-Bikes können diese Firmwareupdates dazu beitragen, das Drehmoment zu erhöhen, die Akkulaufzeit zu verlängern oder andere nützliche Upgrades bereitzustellen.

Dabei musst du nicht bei jedem neuen Update zu deinem Fahrradhändler. Wenn es sich nicht um eine wichtige Korrektur handelt, ist ein jährliches Update bei der Inspektion völlig ausreichend.

Was kostet die professionelle Wartung eines E-Bikes?

Zusätzlich zu der Pflege in Eigenregie sollten auch regelmäßig Fachleute dein E-Bike begutachten. Eine professionelle Wartung bzw. Inspektion deines E-Bikes kostet zwischen 60 und 100 Euro und sollte mindestens einmal jährlich oder ca. alle 2000 Kilometer durchgeführt werden.

Eine vernünftige Inspektion beinhaltet unter anderem:

  1. Prüfung des Bremssystems
  2. Überprüfung aller Schrauben
  3. Wartung der Elektronik (Akku, Displays, Verkabelung)
  4. Einstellen des Lenkspiels
  5. Untersuchung des Rahmens auf Risse und Korrosion
  6. Nachspannen oder Austauschen der Kette
  7. Überprüfung der Räder (Luftdruck, Verformung)
  8. Schmierung des Getriebes
  9. Einstellen der Lichtanlage

Je nachdem, ob und wie viel Ersatzteile benötigt werden, musst du mit zusätzlichen Kosten rechnen.

Fazit: Das Wichtigste zur Pflege und Wartung in aller Kürze


Fünf Punkte solltest du als Besitzer eines E-Bikes also stets im Kopf behalten:

  1. Wer sein Fahrrad liebt, der pflegt es.
  2. Regelmäßige Reinigung lohnt sich.
  3. Achte trotz regelmäßiger Reinigung auf Verschleiß.
  4. Pflege den Akku, um seine Lebensdauer zu verlängern.
  5. Gehe mindestens einmal jährlich zur Inspektion bei einer geeigneten Werkstatt.

Mit sauberem Fahrrad, einwandfreien Komponenten und dem Segen der Fahrradfachleute kannst du dich unbeschwert ins Terrain deiner Wahl begeben.

 

Gute Fahrt!