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Mit dem E-Bike in die Berge: So meisterst du Steigungen und Abfahrten

Du planst eine Bergtour mit deinem E-Bike oder möchtest einfach nur für den nächsten Anstieg gewappnet sein? Wir erklären dir, wie du Steigungen problemlos bewältigst und auf Abfahrten sicher unterwegs bist. Wenn du noch ein passendes E-Bike für die Berge suchst, bekommst du hier ein paar Tipps für die Auswahl.

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Fahrradmechaniker Alberto schraubt täglich an vielen E-Bikes und teilt sein Wissen gerne mit der Upway-Community. In seiner Freizeit ist er auf sportlichen Mountainbikes unterwegs.

Welches E-Bike eignet sich für die Berge?

Für Touren durch die Berge sind verschiedene E-Bike-Arten geeignet. Speziell auf Bergfahrten ausgelegt sind E-Mountainbikes. Sie erlauben dir auch das Fahren abseits befestigter Wege. Doch auch mit E-Trekkingbikes kannst du Bergfahrten komfortabel absolvieren, solange du dich auf Straßen und Schotterwege beschränkst.

Wenn du noch unsicher bist, worauf du beim Kauf achten musst, lies dir unseren Ratgeber zum Kauf eines E-Mountainbikes und unsere Kauftipps zu E-Trekkingrädern durch.


Alternativ kannst du auch mit E-Gravelbikes in den Bergen fahren – dieser Fahrradtyp ist extra für Schotterwege konzipiert. Mit dem E-Rennrad machen Bergfahrten Spaß, wenn du über glatte Asphaltstraßen düsen kannst.


Ein E-Bike mit Kettenschaltung ist für Bergtouren auf jeden Fall empfehlenswert: Dieser Schaltungstyp bietet mehr Gänge, was wiederum beim Schalten eine feinere Abstufung erlaubt. Außerdem lässt sich eine Kettenschaltung besser mit leistungsstärkeren Motoren kombinieren als eine Nabenschaltung.

Prüfe dein E-Bike vor dem Losfahren


Die Fahrt solltest du nur antreten, wenn dein E-Bike in einwandfreiem Zustand ist. Achte darauf, dass die Reifen aufgepumpt sind und der Sattel richtig eingestellt ist. Kontrolliere vor allem die Bremsen und lade den Akku voll auf.

Welche Steigungen kann ich mit einem E-Bike fahren und welche Geschwindigkeiten erreiche ich?

Wie steil die Berge auf deiner Strecke sein dürfen, hängt von mehreren Faktoren ab:


  • Zum einen ist das Systemgewicht zu beachten. Dieses ergibt sich aus deinem Gewicht und dem deines Rades.
  • Deine Kondition spielt ebenfalls eine Rolle. Wer fitter ist, schafft steilere Passagen und ist schneller auf dem Berg.
  • Auf technischer Seite ist das Drehmoment des Motors entscheidend. Je höher das Drehmoment, desto stärker schiebt der Motor dich und dein Rad an, wodurch steile Berge einfacher zu bewältigen sind.

Hat der Motor z. B. ein Drehmoment von 40 Newtonmeter (Nm), sind bei einem Systemgewicht von 100 kg Steigungen von bis zu 25 % machbar – selbst ohne Treten. Was die Geschwindigkeiten beim Bergauffahren betrifft, sind in der Regel zwischen 8 und 10 km/h möglich. Hat der E-Bike Motor ein höheres Drehmoment zwischen 60 und 80 Nm, kommst du schneller voran.

Plane vorausschauend


Achte schon bei der Planung deiner Route darauf, welche Steigungen dich unterwegs erwarten und wie steil die Abfahrten sind. Du solltest einkalkulieren, dass die Anstrengung mit dem E-Bike am Berg meist deutlich höher ist als auf ebener Strecke. Je höher der Weg insgesamt gelegen ist, desto mehr wird dir auch der geringere Sauerstoffgehalt in der Luft zu schaffen machen.

Auf- und Absteigen am Berg: Start und Stopp sicher beherrschen

Gerade beim Losfahren und beim Anhalten am Berg kann es zu Unfällen kommen. Mit der richtigen Technik steigst du sicher auf und kommst sicher zum Stehen.

1. Tipps zum Anfahren am Berg mit dem E-Bike

  1. Starte am Wegesrand. Das Rad sollte im 45°-Winkel zum Berg stehen.
  2. Halte die Bremsen gedrückt, damit das Rad nicht bergab rollt, während du aufsteigst.
  3. Stelle den Fuß, der zum Tal zeigt, auf die Pedale und den anderen sicher auf den Boden.
  4. Setze dich auf dein Rad. Beuge deine Ellenbogen leicht und lehne dich nach vorne Richtung Lenker.
  5. Schau nach vorne und drück dich mit dem Standfuß vom Boden ab. Fahr langsam und gleichmäßig los.

2. Anhalten am Berg: So steigst du sicher ab

  1. Suche dir einen sicheren Haltepunkt mit möglichst ebenem Untergrund.
  2. Bremse anfangs vorsichtig und dann stärker.
  3. Schlage das Vorderrad leicht zum Wegesrand ein, als würdest du eine Kurve fahren wollen.
  4. Wenn das Rad langsam zum Stehen kommt, setze den Fuß ab, der zum Berg zeigt und neige das Fahrrad leicht in Richtung Berg.
  5. Halte beim Absteigen die Bremse fest gedrückt.

Geschwindigkeit und Kontrolle: E-Bike bergauf fahren

Eine Person fährt mit einem blauen E-Bike auf einem steinigen Weg durch eine natürliche Umgebung. Sie trägt einen gelben, offenen Mantel, beige Hosen und einen Fahrradhelm. Der Himmel ist blau mit weißen Wolken, und im Hintergrund sind grüne Büsche und Bäume zu sehen. Die Aufnahme wurde aus einem niedrigen Winkel gemacht, was der Szene Dynamik und Bewegung verleiht.

Von einem normalen Fahrrad bist du es vielleicht gewohnt, im Stehen hochzufahren, um kräftiger in die Pedale treten zu können. Das ist mit dem Elektrofahrrad bergauf keine gute Idee. Denn wenn du stehst, schiebt der Motor nicht gleichmäßig an.


Stattdessen solltest du möglichst weit vorn auf dem Sattel sitzen und deinen Oberkörper in Richtung Lenker beugen. Die Arme sind nah am Körper angewinkelt. Beim Treten bewegst du die Schultern entgegengesetzt zu deinen Beinen vor und zurück. Achte darauf, dass du gleichmäßig und rund trittst.

Trainiere sicheres Fahren


Übe vor deiner Bergtour sicheres Anfahren, Bergauf- und Bergabfahren, Bremsen und Absteigen sowie das Kurvenfahren mit dem E-Bike. Absolviere deine Trainingseinheiten an leichten Steigungen bzw. Gefällen, bis du dich sicher fühlst. Übe auch das richtige Schalten für eine gleichmäßige Trittfrequenz.

1. Motorunterstützung am Berg – die richtige Stufe finden

Beachte bei der Motoreinstellung Steigung und Untergrund. Fährst du auf Schotter, ist eine mittlere Motoreinstellung empfehlenswert, da ein stärkerer Schub zum Schlingern und Wegrutschen des Hinterrades führen kann. Ist der Untergrund glatt, vielleicht sogar asphaltiert, darfst du einen stärkeren Modus wählen. Grundsätzlich solltest du den Motor nach dem Anfahren langsam hochschalten.


Technisch ist es übrigens möglich, einen Berg ausschließlich mit der Motorleistung hochzufahren ohne zu Treten. Allerdings ist das eine sehr große Belastung für den Motor.

2. E-Bike am Berg richtig schalten: So geht’s

Bei der Auswahl des Gangs kommt es drauf an, dass du eine gleichmäßige Trittfrequenz halten kannst. Ideal sind 85 Wiederholungen pro Minute. Im besten Fall wählst du vor der Auffahrt einen möglichst niedrigen Gang. Hast du eine Kettenschaltung, kannst du während des Tretens noch runterschalten. Bei einer Nabenschaltung müsstest du zwischen den Tritten schalten, was am Berg nur schwer machbar ist.

Sicheres Bergabfahren mit dem E-Bike

Damit du bei der Abfahrt nicht zu schnell wirst, solltest du moderat bremsen – allerdings nicht durchgehend über längere Strecken hinweg. Sonst besteht Gefahr, dass die Bremsen überhitzen, wodurch wiederum die Bremsleistung nachlässt. Du kannst also entweder die Vorder- und die Hinterradbremse abwechselnd benutzen oder du nutzt beide Bremsen gleichzeitig, machst aber kleine Pausen, damit sie sich zwischendurch abkühlen können. Falls eine Vollbremsung nötig ist, kommst du nur mit beiden Bremsen sicher zum Stehen.


Bergab kannst du im Sitzen oder im Stehen fahren. Achte in jedem Fall darauf, dass du mit beiden Füßen sicher auf den Pedalen stehst. Ist die Abfahrt steil, solltest du dich auf deinem Sattel etwas nach hinten setzen. Einige E-Bikes – insbesondere E-Mountainbikes – haben eine absenkbare Sattelstütze (Vario-Sattelstütze), mit der du die Sattelhöhe während der Fahrt verstellen kannst. Beim Bergauffahren sollte sich die Sattelstütze in der hohen Position befinden, beim Bergabfahren heruntergestellt werden.


Fahre vorausschauend und achte auf Kurven. Nimm diese niemals mit voller Geschwindigkeit, sondern bremse vorher sanft mit der Hinterradbremse ab. In der Kurve kannst du dann wieder leicht beschleunigen.

Den Motor beim Bergabfahren aufladen


Ist der Motor deines E-Bikes dazu in der Lage, Energie zurückzugewinnen, lädst du mit der Abfahrt sogar den Akku ein wenig auf – Stichwort Rekuperation. Schalte dazu den Motor einfach auf die geringste Stufe oder fahr ganz ohne Unterstützung.