E-Bike mit Kindersitz: Das solltest du beachten 

Nutzt du dein E-Bike im Alltag, um schneller von einem Ort zum anderen zu gelangen? Dann fragst du dich vielleicht, ob du auf dem E-Bike dein Kind mitnehmen darfst. Genauso wie beim herkömmlichen Fahrrad ist das möglich. Es gibt jedoch einige Sicherheitsvorkehrungen und gesetzliche Regelungen, die du beachten musst.

Ein schwarzes E-Bike steht auf einer freien Fläche, hinten drauf sitzen zwei Kinder mit Helmen und Sonnenbrillen. Ein Mann schließt den Helm eines Kindes.

Darf man einen Kindersitz auf dem E-Bike haben?

Ein Fahrrad-Kindersitz ist auf dem E-Bike grundsätzlich erlaubt. Wichtig ist, dass der Sitz den europäischen Sicherheitsnormen entspricht, ordnungsgemäß montiert ist und dein E-Bike der zusätzlichen Belastung standhalten kann. Außerdem gilt es einige Sicherheitsvorschriften zu beachten, die in der Straßenverkehrsordnung geregelt sind. 

Arten von Kindersitzen beim E-Bike

Fürs E-Bike eignen sich verschiedene Arten von Kindersitzen. Grundsätzlich hast du die Wahl zwischen:


  1. E-Bike mit Kindersitz hinten: Der am häufigsten verwendete Sitz wird auf dem Gepäckträger bzw. dem Sitzrohr montiert und stört so weniger beim Fahren. Zudem ist ein Kindersitz hinten sicherer und dein Kind bei einem Unfall besser geschützt als bei einem Frontsitz.
  2. E-Bike mit Kindersitz vorne: Der Frontsitz wird am Lenker befestigt – entweder mit oder entgegen der Fahrtrichtung. Er eignet sich vor allem für kleinere Kinder. Vorne hast du dein Kind immer im Blick, doch das Handling ist schwieriger und auch die Verletzungsgefahr bei Unfällen größer.

Die Vielfalt an Kindersitzmodellen ist groß. Neben der Montageart spielen auch Größe und Gewicht des Kindes, E-Bike-Art und Nutzung eine Rolle. Mittlerweile gibt es spezielle Kindersitze für die Stadt, aber auch für Offroad-Touren. 

Kindertransport mit dem E-Bike: Weitere Optionen 

Zu sehen ist ein Lasten-E-Bike, das ein Mann fährt. In der Ladefläche vorne sitzen ein Kind mit Helm und ein Hund.

Neben klassischen Kindersitzen gibt es weitere Transportmöglichkeiten für Kinder auf dem E-Bike. Eine Option bieten Anhänger, in denen viel Platz für deinen Nachwuchs ist, um darin zu sitzen, zu spielen oder zu schlafen. Oft ist sogar Platz für zwei Kinder. Ein Kinderanhänger bietet zudem Schutz vor Wind und Regen, sodass er sich gut für längere Fahrten eignet. Bist du noch auf der Suche nach dem passenden E-Bike, ist vielleicht ein E-Lastenrad etwas für dich. Der Nachteil: Du benötigst mehr Platz, sowohl auf der Straße als auch zum Abstellen.


Was es bei einem Elektrofahrrad mit Kindersitz zu beachten gilt

Willst du dein E-Bike mit einem Kindersitz ausstatten, solltest du folgende Punkte überprüfen:


  • Batterieleistung: Achte darauf, dass der Akku deines E-Bikes ausreichend Kapazität hat, um dich und dein Kind zu transportieren, besonders auf längeren Strecken.
  • Bremsen: Da du mit zusätzlichem Gewicht unterwegs bist, sollten die Bremsen deines E-Bikes besonders leistungsfähig sein. Scheibenbremsen sind hier die beste Wahl.
  • Passendes Modell: Der Kindersitz sollte mit deinem E-Bike kompatibel sein, sodass du ihn sicher montieren und gewiss sein kannst, dass er das Gewicht deines Kindes tragen kann.

Gesetzliche Regelungen für E-Bike und Kindersitz

In Deutschland gelten bestimmte gesetzliche Vorschriften für den Transport von Kindern auf dem E-Bike:


  • Du darfst dein Kind bis zum Alter von sieben Jahren in auf dem E-Bike mitnehmen.
  • Bei einem Frontsitz darf das Kind nicht mehr als 15 kg wiegen. Eine Untergrenze gibt es nicht, es wird jedoch empfohlen, zu warten, bis das Kleinkind gut sitzen kann und mindestens 9 kg wiegt.
  • Der Kindersitz muss den europäischen Sicherheitsnormen entsprechen und ordnungsgemäß befestigt sein. Außerdem muss das E-Bike mit Schutzvorrichtungen ausgestattet sein, sodass die Füße des Kindes nicht in den Speichen hängenbleiben können.
  • Die Person, die das E-Bike fährt, muss mindestens 16 Jahre alt sein.

Für Kinderanhänger gilt ebenfalls, dass maximal zwei Kinder bis zu einem Alter von sieben Jahren transportiert werden dürfen.

E-Bike mit Kind: Sicherheit geht vor

Die Sicherheit deines Kindes steht an erster Stelle. Hier sind einige Tipps für das Radfahren mit Kind:


  • Lass dein Kind immer einen Helm tragen, um schwere Verletzungen bei Unfällen zu verhindern.
  • Der Kindersitz sollte mit einem sicheren Gurtsystem ausgestattet sein, damit dein Kind während der Fahrt nicht herausfallen kann.
  • Achte darauf, dass dein Kind bequem sitzt und die Füße sicher in den Fußstützen stehen.
  • Fahre besonders vorsichtig, wenn dein Kind dabei ist. Vermeide starkes Bremsen und abrupte Lenkbewegungen.

Worauf solltest du beim Kauf eines E-Bike-Kindersitzes achten?

Achte beim Kauf darauf, dass der Kindersitz für dein spezifisches E-Bike-Modell geeignet ist und sich entsprechend montieren lässt. Bei einem Anhänger ist es wichtig, dass er dem laut Hersteller zulässigen Gewicht entspricht. Am besten machst du auch eine Testfahrt, um die veränderte Gewichtsverteilung einzuschätzen. Für zusätzlichen Komfort sorgen ein gepolsterter Sitz und verstellbare Fußstützen. Zudem sollte der Sitz mit Reflektoren ausgestattet sein oder eine gut sichtbare Farbe haben.

E-Bike fahren mit Baby – geht das?

Vom Transport von Babys auf dem E-Bike mit Kindersitz ist abzuraten. Babys haben empfindliche Nacken- und Rückenmuskulatur, die durch die Erschütterungen und Vibrationen während der Fahrt stark belastet werden kann. Im Anhänger empfiehlt es sich, das Baby zusätzlich in einer Schale oder Babyhängematte zu sichern. Zudem solltest du nur langsam fahren. Am besten wartest du mit den Radtouren jedoch, bis dein Kind sicher sitzen kann.

Ab wann ist E-Bike-Fahren für Kinder erlaubt?

Allein E-Bike fahren dürfen Kinder ab 10 Jahren nach bestandener Fahrradprüfung – allerdings nur mit einem Pedelec, für das kein Führerschein erforderlich ist. Bikes, deren Motor Geschwindigkeiten über 25 km/h unterstützt und als Kleinkrafträder gelten, dürfen ab 15 Jahren mit dem Mofa-Führerschein gefahren werden.